Panoramabild – Strände von Sankt Peter-Ording (Teil I)

Um alles „auf einen Blick“ festzuhalten, wurden es drei Leinwände, zusammen 6,66 m lang und 2,06 m hoch.

Erhard Schiel in seinem Atelier.

Erhard Schiel stellte sich vor, St. Peter-Ording und den Strand von schräg oben zu malen und die Perspektive in die Krümmung der Erde auslaufen zu lassen. An den „blauen Himmel“ heftet er dann die Bilder von den unterschiedlichen Aktivitäten, die er zwischendurch malt. Mit einem Faden werden diese mit den Standorten verbunden.

Unsere Strandabschnitte sind verschieden.
In Böhl ist es sehr ruhig. Im Sommer kann ich bei Ebbe etwa 300 Meter von der Seekiste nach vorne laufen, um mich in den Sand zu legen. Will ich baden, laufe ich noch einmal je nach Wasserstand ein paar hundert Meter über den Sandwattboden, herrlich! In Süd kann ich beschaulich im Gras oder Sand liegen, die Kleinen können an der Brücke am Priel plantschen, Krebse fangen und wenn ich baden will, kann ich bei Ebbe weit bis zum nächsten Priel über das Sand- oder über das Schlickwatt laufen.
FKK-Baden ist nur in Ording nordwestlich der Silbermöwe erlaubt. Für das Fahren mit dem Kitebuggy ist ein Gebiet zwischen Ording und Bad ausgewiesen, für das Strandsegeln zwischen Ording, Bad und Böhl. Für das Reiten ist ein Bereich zwischen Dorf und Böhl freigegeben. In Ording, am besten vom Übergang Köhlbrand zu erreichen, liegt das sogenannte Eventgelände.

Das kann man nur von oben darstellen.

Erhard Schiel hatte das Bild schon klar vor Augen, als er dem Fotografen und dem Flieger verdeutlichte, wie er die Strandabschnitte anfliegen sollte und welche Fotos er brauchte. Hier sieht man die Schwierigkeiten: Die Bilder mussten möglichst aus gleicher Höhe am gleichen Tag – wegen des Lichteinfalls – gemacht werden. Die Bilder mussten sich überlappen und da unsere Küste nicht geradlinig verläuft, musste immer von einem gedachten Mittelpunkt aus angeflogen werden. Nicht schwer?

Erhard Schiel begann seine Arbeit früh morgens, wenn es noch kühl in seinem Atelier war. Sein „Brutkasten“, wie seine Freunde es liebevoll nennen, wurde gegen Mittag wirklich zum Brutkasten, diesmal ganz wörtlich gemeint, obwohl die Fenster nach Norden zeigen. Die Wärme trocknet die Farben aus, das Malen wird erschwert. Konzentration ist angesagt, denn vom Luftbild muss Erhard Schiel die Perspektive passend geändert auf die Leinwand bringen, immer das Gesamtbild und die Gesamtgröße im Kopf.
Da die Bauwerke noch erkennbar bleiben müssen, obwohl die weiter weg liegenden eigentlich kaum mehr zu sehen sein durften, wird die Perspektive entsprechend marginal geändert.
Vom Westerhever- bis zum Böhler Leuchtturm! Nicht nur die Hitze, auch die Größe des Bildes fordert ihren Tribut: Stehend, liegend … irgendwie muss man an die passenden Stellen des Bildes herankommen!
„So nebenbei“ malte Erhard Schiel kleinere Ölbilder mit den verschiedenen Pfahlbauten, den Aktivitäten am Strand und Stimmungen. Rechts das Herumtoben mit dem Hund und unten weht der Wind die kleinen Schaumflöckchen über den letzten Wasserfilm der auslaufenden Welle, bevor das Wasser ganz schnell im Sand versickert.

Fortsetzung folgt…

Text & Foto: Georg Panskus