Am 15.6. und 16.6. 2019 ist es wieder so weit! Landesweit öffnen die Mitglieder der Landesverbände für angewandte und bildende Kunst (BAK, BBK-SH und Gedok) ihre Ateliers und Werkstätten.
Auch in diesem Jahr sind Gäste und Kollegen aus Dänemark mit dabei.
Über eine redaktionelle Veröffentlichung würden wir uns sehr freuen und laden Sie herzlich zur Berichterstattung ein.
„Öffnen Sie Ihre Augen – dort, wo Kunst entsteht“
Als ich vor vielen Jahren von Berlin nach Kiel zog, war mir gar nicht klar, wieviele Ateliers und KünstlerInnen es in Schleswig-Holstein gibt – und wo ich sie finden kann. Über lange Jahre habe ich mich aufgemacht und bekannte und mir unbekannte Kollegen aufgesucht, in Kiel selbst aber auch im weiten Umland, habe große und kleine, dem Material und der Technik angepasste Studios besucht und gestaunt, wie es wohl jedem geht, der sich aufmacht in die Kunstlandschaft Schleswig-Holsteins, in die Produktionsräume. Denn nur hier kann Kunst auch im Entstehen gesehen, der Prozess erlebt werden, mit dem Künstler/der Künstlerin selbst kommuniziert, kann jeweilige Individualität in der Kunst erkannt werden, die sich hier auch in allen benachbarten Gewerken darstellt, in der Keramik, Malerei, Skulptur, Installation, Grafik oder Fotokunst.
Dies ist der große Unterschied zu den Ausstellungen, in denen nur eine kleine Werkauswahl, bei der der Schaffensprozess als abgeschlossen gelten darf, gezeigt wird.
Ateliers haben dagegen ihre eigene geheimnisvolle Magie. In ihnen wird gedacht, geplant, experimentiert, produziert und bewahrt. In den meisten Werkstätten wird zudem das immaterielle Kulturerbe gepflegt – es lässt sich sowohl die Töpferscheibe als auch die Radierpresse finden. Für die Besucher und Besucherinnen kann so der Werkprozess sicht- und nachvollziehbar werden.
Wenn die Kollegen und Kolleginnen im Juni 2019 ihre Ateliers öffnen, haben Sie die Chance, sich als Tester neuer Werke die „Augen öffnen zu lassen“.
Text: Corinna Kraus-Naujeck
